04.07.2007

DER LACHSKARTON UND DIE SAMMLUNG TREBITSCH


Trebitsch revisited


Diese Verpackung gelangte anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Currachs. Boote aus Irland. Vom Arbeitsgerät zum Nationalsymbol.“ am 17. März 2006 in die Sammlung des Museums.
Der Kurator brachte diesen Lachs – ein Stück keltische Tradition, wie auf der Verpackung geworben wird – als Gastgeschenk mit. Die Verpackung wurde in die Sammlung übernommen, weil sie die Ingredienzien von Tradition und Ursprünglichkeit für ihre Vermarktung nützt.
Das „Currach“ als traditionelles Arbeitsboot an der Westküste Irlands und „keltische Tradition“ bürgen für die Qualität des Produktes.

Der Sammler, Arzt, Ethnologe und Reisende Rudolf Trebitsch (1876-1918) hat dem Museum eine rund 800 Objekte umfassende Sammlung überlassen. Sein Hauptinteresse galt den Hautbooten, wie sie u.a. an der irischen Westküste verwendet wurden. Er promovierte 1911 über Fellboote und primitive Schiffsfahrzeuge. Die irischen Boote rückten ein Objekt der Wiener Sammlung neuerlich in den Blick der Museumsarbeit. Ein Hautboot, das Rudolf Trebitsch 1907 von seiner Reise durch Irland und England mitbrachte und dem Museum übergab, kann nun in einen neuen Kontext gestellt werden.
Was zu Anfang des 20. Jahrhunderts als archaische Besonderheit einer „vergleichenden Volkskunde“ in Wien zugetragen wurde, findet heute in Irland als Identifikationssymbol für Tourismus und regionales Selbstverständnis Anwendung.
Matthias Beitl

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